Brian Og GbR
​​​Traditionsschifffahrt in Nord- und Ostsee
Das Projekt

Umbau des Fischkutters Brian Og zum Segelschoner
Die Brian Og wurde von Jack Tyrell aus Arklow in Irland 1970 als Hochseekutter für die atlantischen Gewässer entworfen und gebaut. Nachdem die kommerzielle Nutzung als Fischerboot 1998 endete, wurde das Boot 2010 von der Brian Og GbR W. Schumann, J. Sebastian und Partener zur weiteren Nutzung übernommen.
Umbaumaßnahmen
Sämtliche Umbaumaßnahmen wurden von der Bültjer Werft in Ditzum durchgeführt bzw. begleitet.
Anfang November 2013 wurde Kontakt mit dem Ingenieurbüro Raumschoots Nautischer Service Dienstleistungen und Maritime Sicherheit für See und Sportschifffahrt, Herr Marinus Liebherz, Ingenieur für Schiffbau aufgenommen, damit dieser uns bei der Endphase der Umbauarbeiten, sowie bei der Durchführung des Zertifizierungsprozesses und dem Umgang mit den hierzu zuständigen Behörden unterstützt.
Die Abnahme des Schoners wurde durch die BG Verkehr durchgeführt.
Vorbereitende Arbeiten
Das Boot wurde zunächst vollkommen entkernt und das Deckshaus sowie alle sonstigen Aufbauten an Deck inkl. des Schanzkleides demontiert. Verblieben sind neben dem Rumpf das Maschinenfundament, das Original Schott, das den Maschinenraum im Bug vom Mittelschiff abschließt, Welle mit Propeller und Dieseltank.
Bilge
Der alte Ballast bestand aus Schotter, der jedoch Verunreinigungen von Öl und Schlick enthielt. Der Ballast wurde komplett entfernt und ordnungsgemäß entsorgt, sodass eine neue saubere Bilge entstehen konnte. Durch das Schott des Maschinenraumes ist die Bilge in zwei getrennte Segmente geteilt, zusätzlich wurde unter der Maschine eine Ölauffangwanne vorgesehen, um auch die Bilge des Maschinenraums vor Verunreinigungen durch Schmier- oder Betriebsstoffe zu schützen.
Über der Bilge wurde ein durchgehender Boden eingezogen. Neuer Ballast wurde zum Teil im Wellenkanal mit Beton eingegossen, ansonsten in Form von Stahlbarren zwischen den Spanten verlegt. Der Ballast beträgt 10 to.
Rumpf
Die Masten durchdringen das Deck nicht, sondern werden auf Deck gestellt. Die Vertikallasten werden über eine Stützkonstruktion aus Stahl auf den Kie l übertragen. Schanzkleid, ein angesetzter Klippersteven und Davits für ein Beiboot im Heck wurden neu installiert.
Der Rumpf wurde komplett neu kalfatert. Alle Spanten, sowie die Beplankung zeigen sich in sehr gutem Zustand, sodass keine Teile ersetzt werden mussten. Der stark abgenutzte Arbeitsbereich des Decks, sowie ein tragender Decksbalken wurden ausgetauscht. Das Deck wurde mit Sperrholzplatten belegt und aus Gründen der Dichtheit mit Kunststoff überzogen.
Deckhaus
Das Deckhaus wurde komplett neu gebaut und enthält neben Kombüse und Kartentisch mit Navigationseinrichtung, einen großen Tisch mit überdachten Innensitzplätzen für zwölf Personen.
Innenausbau
Durch die frühere Abtrennung von Kühlraum und Mannschaftsquartieren ergibt sich auch heute eine zweigeteilte Raumordnung. Im Mittelschiff wurden vier Kabinen für je zwei Gäste mit dazwischenliegenden Nasszellen realisiert, wodurch ausreichend Platz in den Kajüten bzw. Bädern geschaffen wurde. Im Mittelschiff liegt eine Technikzone, in der Backbord der Dieseltank und Steuerbord, Trinkwassertank, Batterien und Warmwasserboiler platziert sind.
Alle neuen Trenn- und Kabinenwände wurden aus nicht brennbaren Stahlsandwichelementen mit Mineralwoll-Dämmkern (Feuerwiderstandsklasse F60) errichtet und verkleidet.
ln den Nasszellen sind elektrische Toiletten mit Zerhacker, Dusche und Waschtisch vorgesehen. Fäkalien werden in geeignete Tanks mit einem Fassungsvermögen von je 240 Liter geleitet.
Alle Arbeiten wurden in der Bültjer- Werft, Ditzum/ Ems ausgeführt.
Zulassungen
Sämtliche Zulassungen wurden nach den Richtlinien der BG Verkehr durchgeführt.